Du willst Hanfsamen keimen lassen und suchst eine möglichst einfache Methode, die ohne viel Technik auskommt? Dann
ist das direkte Keimen in Erde genau das Richtige. Kein Umsetzen, kein Stress für die feinen Wurzeln – einfach rein in die Erde, feucht
halten, warm stellen – fertig. Diese Methode ist besonders einsteigerfreundlich und kommt der Natur am nächsten.
In diesem Guide zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du Hanfsamen direkt in Erde keimen lässt, welche Erde sich eignet, was du unbedingt
vermeiden solltest – und wie du deine Keimlinge optimal auf die Wachstumsphase vorbereitest. Alles was du brauchst: Töpfe, gute Erde, Wasser und ein ruhiger Platz mit 20–25 °C.
Hinweis: In früheren Versionen dieses Artikels war auch das Keimen in Kokos enthalten. Da sich beide Methoden in einigen Punkten
unterscheiden, findest du die Anleitung für Kokos künftig separat in einem eigenen Artikel.
🟢 Schritt 1: Die richtige Erde auswählen & vorbereiten
Für eine erfolgreiche Keimung in Erde brauchst du ein luftiges, leicht vorgedüngtes Substrat. Ideal ist spezielle Anzuchterde oder eine lockere Bio-Erde ohne scharfe Zusätze.
Vermeide stark vorgedüngte Blumenerde – zu viele Nährstoffe können junge Keimlinge verbrennen. Fülle deine Töpfe oder Anzuchtschalen locker mit Erde und drücke sie nur leicht an. Gieße dann
gründlich mit zimmerwarmem Wasser, bis das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Überschüssiges Wasser sollte gut ablaufen können.
Tipp: Wenn du mehrere Sorten gleichzeitig keimst, beschrifte die Töpfe unbedingt mit Sorte und Datum. So behältst du
den Überblick!
🟢 Schritt 2: Hanfsamen richtig in die Erde setzen
Sobald dein Substrat gleichmäßig feucht ist, kannst du den Hanfsamen einsetzen. Drücke mit dem Finger oder einem Stäbchen ein kleines Loch in die Erde – etwa 1 cm tief. Jetzt
kommt ein entscheidender Punkt: Die Ausrichtung des Samens. Viele glauben, dass die Spitze (also das schmalere Ende) nach unten zeigen muss – aber genau das ist ein häufiger
Fehler. Richtig ist: Setze den Samen mit der Spitze nach oben in das Loch. Warum? Weil die Keimwurzel zuerst nach oben wächst – sich dann aber durch die
Schwerkraft nach unten dreht und so die Samenhülle aus der Erde hebelt. Diese natürliche Hebelwirkung hilft dem Keimling beim Durchbrechen der Oberfläche. Bedecke das Loch vorsichtig mit
etwas lockerer Erde, ohne festzudrücken. Es reicht, wenn der Samen knapp bedeckt ist – er braucht Dunkelheit, aber auch genug Luft, um zu keimen.
Tipp: Wenn du mehr zur idealen Ausrichtung und dem natürlichen Keimmechanismus von Hanfsamen wissen möchtest, findest du bald eine
ausführliche Erklärung in unserem Artikel „Wie
rum einpflanzen?“
🟢 Schritt 3: Erde feucht halten & Keimumgebung stabilisieren
Nach dem Einsetzen des Hanfsamens ist Geduld gefragt – aber auch Aufmerksamkeit. Die Erde rund um das Saatloch sollte gleichmäßig feucht bleiben, aber nicht
nass. Staunässe oder austrocknende Oberfläche können den Keimprozess verzögern oder verhindern. Kontrolliere täglich die Feuchtigkeit mit dem Finger: Fühlt sich die
obere Schicht trocken an, gib vorsichtig ein paar Tropfen Wasser direkt auf die Stelle, an der der Samen liegt. Verwende dazu am besten eine Sprühflasche oder eine kleine Pipette.
Stelle den Topf an einen warmen Ort mit einer Temperatur zwischen 20 °C und 25 °C. Du kannst eine Setzlings-Heizmatte verwenden – besonders bei kühler Raumtemperatur.
Und ganz wichtig: nicht graben oder nachsehen, ob schon etwas passiert! Der Keimling braucht Ruhe,
Dunkelheit und gleichmäßige Bedingungen, um sich zu entfalten.
🟢 Schritt 4: Mini-Gewächshaus oder Haube verwenden (optional, aber hilfreich)
Nach dem Einpflanzen kann ein Mini-Gewächshaus oder eine einfache Haube dabei helfen, das Mikroklima stabil zu halten. Es schützt den Topf vor Zugluft, hält
die Luftfeuchtigkeit hoch und sorgt für gleichmäßig warme Bedingungen – perfekt für die Keimphase. Wichtig: Es sollte regelmäßig gelüftet werden, damit sich kein Schimmel
bildet. Einmal täglich für ein paar Minuten die Haube abnehmen reicht meist schon aus. Besonders praktisch sind Anzuchtsets mit integrierter Haube – diese findest du auch in
unserem GrowShop-Bereich für Anzucht & Aussaat. Sie
bieten den perfekten Start für gesunde Keimlinge – ob mit oder ohne Chiffis.
Alternativ kannst du auch eine saubere transparente Plastikhaube oder eine Klarsichtfolie verwenden. Wichtig ist nur, dass genügend Luft
zirkulieren kann und sich kein Hitzestau bildet.
🟢 Schritt 5: Erste Triebe kontrollieren & sanft in die Lichtphase überleiten
Sobald der Keimling die Erdoberfläche durchbricht, beginnt ein neuer Abschnitt: Jetzt braucht er Licht, um kräftig weiterzuwachsen. Achte in den ersten Tagen darauf, dass er
nicht zu schnell in die Höhe schießt – das passiert oft bei zu schwachem oder zu entferntem Licht. Verwende am besten eine sanfte Growlampe oder stelle den Topf an einen
hellen Fensterplatz (idealerweise Südfenster). Bei Kunstlicht gilt: Hänge die Lampe etwa doppelt so weit entfernt, wie später in der Wachstumsphase – so vermeidest du
Lichtstress. Die ersten Blätter (sogenannte Kotyledonen) sind rund und bereits im Samen angelegt. Sie entfalten sich kurz nach dem Durchbruch und färben sich bald grün.
Sobald sich das erste gezackte Blattpaar zeigt, ist dein Sämling bereit für die nächste Phase.
🟢 Schritt 6: Feuchtigkeit & Temperatur während der Keimung kontrollieren
In den ersten Tagen nach dem Einsetzen ist es entscheidend, dass die Erde gleichmäßig feucht bleibt – aber nicht nass. Gieße in dieser Phase nicht von oben,
sondern verwende bei Bedarf eine Sprühflasche oder gib punktuell ein paar Tropfen Wasser um den Samen herum. Die ideale Temperatur liegt bei etwa 22–25 °C.
Wenn du ein Mini-Gewächshaus oder eine Heizmatte aus unserem GrowShop verwendest, kannst du diese
Bedingungen besonders gut einhalten. Achte aber darauf, dass keine Staunässe entsteht – sonst droht Schimmel oder Wurzelfäule.
Tipp: Kontrolliere ein- bis zweimal täglich die Feuchtigkeit und lüfte ggf. kurz das Gewächshaus. So
bleibt das Mikroklima stabil und die Keimung läuft reibungslos.
🟢 Schritt 7: Die ersten Blätter zeigen sich – Start der Wachstumsphase
Wenn alles gut läuft, durchbricht dein Keimling nach wenigen Tagen die Erdoberfläche. Zuerst erscheinen die beiden Keimblätter (Kotyledonen), die meist noch rundlich geformt
sind. Kurz danach folgt das erste gezackte Blattpaar – ein sicheres Zeichen, dass die Pflanze nun in die Wachstumsphase übergeht.
Spätestens jetzt solltest du deinen Keimling unter eine sanfte Lichtquelle stellen – z. B. eine Growlampe aus unserem Sortiment. Wichtig: Halte ausreichend Abstand (mind. doppelt so weit wie später im
Wachstum), damit die jungen Pflänzchen nicht verbrennen. Wenn die ersten „echten“ Blätter erscheinen, kannst du mit der regulären Pflege beginnen. Gieße weiterhin vorsichtig und halte die
Temperatur stabil. Ab jetzt beginnt das eigentliche Leben deiner Cannabispflanze!
🔍 Häufiges Problem: Keimling kommt nicht aus der Erde
Du hast deine Hanfsamen korrekt eingepflanzt, doch nach mehreren Tagen ist noch kein Keimling zu sehen? Keine Panik – das passiert selbst erfahrenen Growern. In den meisten Fällen liegt es an
einem der folgenden Gründe:
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Samen zu tief gesetzt: Wenn der Samen tiefer als 1 cm liegt, kann es für den jungen Keimling schwer werden, an die Oberfläche zu gelangen – besonders bei dichter oder
schwerer Erde.
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Erde zu fest angedrückt: Eine zu stark verdichtete Erdschicht blockiert das Wachstum und hindert den Sämling daran, sich durchzukämpfen.
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Samen war nicht mehr keimfähig: Selten, aber möglich – etwa bei sehr alten oder falsch gelagerten Samen. Hochwertige Samen wie in unserem Hanfsamen-Katalog keimen in der Regel zuverlässig.
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Fehlende Feuchtigkeit oder Temperatur: War es zu trocken oder zu kalt, kann der Keimvorgang gestoppt worden sein, bevor sich der Spross entwickeln konnte.
Wenn du dir unsicher bist, kannst du die oberste Erdschicht ganz vorsichtig (!) anheben – z. B. mit einem Zahnstocher oder einem kleinen Holzstäbchen – und nachsehen, ob sich unterhalb etwas
tut. Wenn sich der Keimling schon entwickelt hat, deck ihn wieder locker zu und gib ihm noch ein, zwei Tage.
Wenn du deine Keimlinge besonders gut schützen willst, verwende zusätzlich ein kleines Mini-Gewächshaus mit transparenter Haube. Das schafft ein feuchtwarmes Mikroklima und
verbessert die Keimrate – besonders bei trockener Raumluft. Achte aber darauf, regelmäßig zu lüften, damit kein Schimmel entsteht. Hebe dazu täglich für ein paar Minuten die Haube an oder
öffne die Lüftungsschlitze, falls vorhanden. Sobald die ersten Sämlinge erscheinen, kannst du die Abdeckung dauerhaft entfernen.
Tipp: Mini-Gewächshäuser und weiteres Zubehör findest du in unserem GrowShop für Anzucht & Aussaat.
Weitere Keimmethoden im Überblick
Hier findest du weitere bewährte Methoden, um Hanfsamen erfolgreich keimen zu lassen:
Wie tief sollte man Hanfsamen in die Erde setzen?
Hanfsamen sollten etwa 1 cm tief in die Erde gesetzt werden. Wichtig ist, dass sie vollständig bedeckt sind, aber nicht zu tief – sonst tun sich die Keimlinge schwer, an die Oberfläche zu
kommen.
Mit welcher Seite nach oben einpflanzen – Spitze oder runde Seite?
Die Spitze des Samens sollte nach oben zeigen. So kann sich die Keimwurzel zuerst nach oben strecken und dann durch die Schwerkraft nach unten wachsen. Das hilft dem Keimling, sich aus der
Erde zu drücken.
Wie oft sollte man gießen, wenn der Samen in Erde steckt?
Nach dem Einsetzen sollte die Erde feucht, aber nicht nass sein. Meist reicht das erste Gießen aus. Danach nur mit wenigen Tropfen nachfeuchten, falls die obere Schicht austrocknet – kein
direktes Gießen über dem Samen.
Wie lange dauert es, bis der Keimling aus der Erde kommt?
In der Regel 2–5 Tage. Manche Sorten brauchen bis zu 10 Tage. Temperatur und Feuchtigkeit spielen eine große Rolle – je gleichmäßiger die Bedingungen, desto schneller zeigen sich die ersten
Keimlinge.
Ist ein Mini-Gewächshaus bei der Erdkeimung sinnvoll?
Nicht zwingend, aber sehr hilfreich. Ein Mini-Gewächshaus hält Temperatur & Luftfeuchtigkeit konstant und schützt die Keimlinge in den ersten Tagen. Besonders praktisch in kühlen oder
trockenen Umgebungen.